Radonia – Mit Superwissen durch Die Welt des Radons

Nachdem wir in unserem Monatsartikel im September 2021 Geschichten von dem Mädchen „Noisella“ vorgestellt haben, möchten wir diesen Monat auf die Radon-Superheldin Radonia des Bayerischen Landesamt für Umwelt hinweisen. In einem Comic erklärt Radonia die Thematik Radon in Gebäuden knapp und verständlich. Die Veröffentlichung ist unter https://www.lfu.bayern.de/strahlung/radon_in_gebaeuden/radonia/doc/radoniacomic.pdf frei verfügbar.

 

Radon in Gebäuden ist ein immer häufiger behandeltes Thema und seit Anfang 2019 gesetzlich geregelt. Es gibt hierzu viele weitere von Behörden veröffentlichte Informationen, welche als Grundlage für die nachfolgende Zusammenstellung dienen.

 

Der Schutz vor Radon ist im Strahlenschutzgesetz und in der Strahlenschutzverordnung geregelt. Das Gesetz sieht verschiedene Maßnahmen vor, um die Gesundheit von Menschen in Gebieten mit hohem Radon-Vorkommen zu schützen. Als Richtschnur für eine hohe Konzentration von Radon in Innenräumen ist im Strahlenschutzgesetz ein Wert von 300 Becquerel pro Kubikmeter festgelegt. Wird dieser sogenannte Referenzwert überschritten, sollten Maßnahmen ergriffen werden, um die Radonkonzentration im Gebäude zu senken.

 

Durch das Gesetz wurden unter anderem deutschlandweit sogenannte Radon-Vorsorgegebiete festgelegt. Radon-Vorsorgegebiete sind Gebiete, in denen erwartet wird, dass die über das Jahr gemittelte Radonkonzentration in der Luft in einer beträchtlichen Anzahl von Gebäuden (10 %) mit Aufenthaltsräumen oder Arbeitsplätzen den gesetzlich festgelegten Referenzwert von 300 Becquerel pro Kubikmeter (Bq/m3) Luft überschreitet. Nicht nur in Radon-Vorsorgegebieten, sondern auch außerhalb kann eine Überschreitung des gesetzlich festgelegten Referenzwerts möglich und Maßnahmen erforderlich sein.

 

Aber was und wie gefährlich ist Radon, woher kommt es und wie gelangt es in Gebäude?

 

Der Mensch ist seit jeher von natürlichen Radioaktiven Stoffen umgeben. Radon ist ein radioaktives Edelgas, das überall vorkommt. Es ist unsichtbar, geruch- und geschmacklos. Radon entsteht beim Zerfall von Uran, das natürlich im Boden vorhanden ist. Im Gegensatz zu den anderen Produkten der Zerfallsreihe ist Radon (222Rn) kein Festkörper, sondern gasförmig (Edelgas). Über die Luft eingeatmetes Radon wird zum überwiegenden Teil gleich wieder ausgeatmet. Das größte gesundheitliche Risiko geht also nicht vom radioaktiven Edelgas Radon selbst aus, sondern von dessen kurzlebigen Zerfallsprodukten (radioaktive Schwermetalle). Die in der Raumluft vorhandenen freien Zerfallsprodukte lagern sich an luftgetragenen Schwebeteilchen (Aerosole) an. Beim Atmen werden die Aerosole mit den anhaftenden Radon-Zerfallsprodukten in der Lunge abgelagert. Von dort senden sie ionisierende Strahlung aus, die das unmittelbar umgebende Lungengewebe schädigen und letztendlich Lungenkrebs auslösen kann. Nach dem Rauchen (ca. 85 %) stellt Radon und seine Zerfallsprodukte eine der Hauptursachen (5 bis 10 %) für Lungenkrebs dar. Bei Personen, die niemals geraucht haben, ist Radon die häufigste Ursache für diese Krebsart.

 

Radon kommt überall im Boden vor und gelangt mit der Luft über Fugen und Risse ins Gebäude. Eine gesicherte Einschätzung der Radonbelastung in Gebäuden lässt sich nur mit Messungen ermitteln. Dabei sollten die Jahresmittelwerte der Radonkonzentration in den wichtigsten Aufenthaltsräumen erhoben werden. Je nach Aufgabenstellung (z.B. Quellensuche oder Kontrolle von Grenzwerten) können unterschiedliche Messmethoden (z.B. aktive oder passive Messung) angewandt werden.

 

 

Quellen bzw. weiterführende Links:

https://www.stmuv.bayern.de/themen/strahlenschutz/radon_vorsorgegebiete/index.htm

https://www.bfs.de/DE/themen/ion/umwelt/radon/radon_node.html

https://www.bfs.de/SharedDocs/Downloads/BfS/DE/broschueren/ion/radon-handbuch.pdf

https://www.lfu.bayern.de/strahlung/radon_in_gebaeuden

https://www.lfu.bayern.de/strahlung/radon_in_gebaeuden/radonia/doc/radoniacomic.pdf

Pdf Broschüre „Radon – Messung und Bewertung“ Bayerisches Landesamt für Umwelt

 

Bildquelle:

Bayerisches Landesamt für Umwelt