Akustik-Lexikon: Präzedenzeffekt
Der Präzedenzeffekt, auch das Gesetzt der 1. eintreffenden Wellenfront genannt, ist ein psychoakustischer Effekt. Trifft aus verschiedenen Richtungen das gleiche Schallsignal auf einen Rezipienten, lokalisiert er die Schallquelle bei der Position, von der aus ihn die 1. Welle trifft. Die verzögert eintreffenden Signale werden dann auch an der Position des 1. Signals lokalisiert. Der Präzedenzeffekt wirkt bei einer Verzögerung von 2 bis 50 ms, ist allerdings abhängig von der Signalart (Sprache, Musik). Überschreitet die Verzögerung 50 ms, bei Sprache, so werden die weiteren eintreffenden Wellen als Echo wahrgenommen.
Haas Effekt: Selbst wenn die 2. eintreffende Wellenfront um 10 dB lauter ist als die 1. Wellenfront, so wird immer noch die 1. lokalisiert, solange die Verzögerung zwischen 10 und 30 ms liegt.
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